Aufbruch. Partials ist der Autaktroman einer packenden dystopischen Reihe von Dan Wells, welche in Nordamerika, genauer gesagt auf Long Island, im Jahr 2076 spielt. Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Die von den Menschen geschaffenen Partials haben sich gegen die Menschheit gestellt und diese zu rund 99 % komplett ausgelöscht. Der verbliebene kleine Rest der Menschheit kämpft ums überleben und darum, Nachwuchs zu bekommen. Dies scheitert aber aufgrund des sogenannten RM Virus, welcher die Neugeborenen kurz nach der Geburt dahinrafft. Als 16 jährige angehende Ärztin versucht die junge Kira verzweifelt, diese Leben zu retten und versucht dafür das schier unfassbare und muss dabei die eine oder andere Gefahr auf sich nehmen und niederschmetternde Erkenntnisse und Kauf nehmen.
Dan Wells hat mich mit seinem tollen Erzählstil von Beginn an in seinen Bann gezogen. Von der ersten Seite an ist die Erzählung spannend und sogleich auch schockierend. Sei es der sofortige Beginn der Ereignisse mit dem Tod eines Neugeborenen am Anfang des Romans oder die Reise von Kira und einiger ihrer Gefährten nach Manhatten und die Konfrontation mit den Partials oder die Forschung am RM Virus. Alles wirkt sehr detailliert und damit durchaus real und plausibel, weshalb ich mich sehr gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen konnte und mich vor allem mit der Protagonistin identifizieren konnte. Kira ist ein herzensguter Mensch und versucht alles menschenmögliche, um einen positiven Beitrag zum Erhalt des Lebens zu leisten. Allerdings trägt sie selbst ein dunkles Geheimnis, was erst später zum Vorschein kommen soll. Auf jeden Fall kommt diese Auflösung sehr überraschend.
Leider hat der Roman zwischendurch einige Logikfehler wie ich finde. So kann ich unter anderem nicht verstehen, warum in den elf Jahren nach dem Krieg gegen die Partials noch kein Forscher auf die Idee gekommen ist, die Immunität der Partials ggü. des RM Virus genauer zu untersuchen und erst die jugendliche Kira auf diese Idee kommt. Etwas eigenartig... Auch war das Ende meines Erachtens etwas zu vorhersehbar, was dennoch nicht die Vorfreude auf den zweiten Teil schmälert!
Alles in allem kann Dan Wells mit diesem Auftaktroman aber mehr als überzeugen und reißt den Leser mit tollen Charakteren, einer detaillierten Schilderung der Ereignisse und einer plausiblen Story mehr als überzeugen, was über kleinere Schwächen hinwegtrösten kann!
Fazit:
Ich kann diesen tollen dystopischen Auftaktroman auf jeden Fall empfehlen. Trotz kleinerer Schwächen und Logikfehler konnte mich Partials mehr als überzeugen. Für Fans von Dystopien ist dieser Roman, wenn man sich nicht an ein paar Kleinigkeiten stört, ein Must-Read.
Gesamtpunkte: 4/5
Inhalt/Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Detailverliebtheit/Komplexität: 4/5
Cover: 5/5